TSV gründete Radsportabteilung

Sowohl Breiten- als auch Leistungssport werden in den Blick genommen – Geplantes Cross-Event soll sich als Aushängeschild für den Verein und die Stadt Wörth etablieren

Der TSV hat seit Freitagabend eine 14. Abteilung. Spartenleiter der neu ins Leben gerufenen Radsportabteilung ist Joachim Hertkorn, der im Vorjahr bereits als Organisationsleiter des ersten Cross-Event tätig war. Und Hertkorn hatte gleich eine Überraschung mit im Gepäck: „Der Bayerische Radsportverband war von unserer Premierenveranstaltung sehr begeistert und fragte an, ob wir am Sonntag, 13. Oktober, die Bayerische Meisterschaft im Cyclo-Cross in Wörth an der Donau austragen würden. Wir erklärten uns natürlich dazu bereit.“

Rund 20 Teilnehmer kamen am Freitagabend im Vereinslokal Geier zur konstituierenden Sitzung der Radsportabteilung. Der TSV-Vorsitzende Ekkehard Hollschwandner fungierte als Wahlleiter, damit die „erforderlichen Posten mit Köpfen“ besetzt werden konnten. Als Abteilungsleiter und zugleich als Schatzmeister wurde Joachim Hertkorn gewählt. Als aktiver Fahrer startete er bis hoch in die zweithöchste Amateurklasse. Beruflich ist der 44-Jährige als Ingenieur bei AMS Osram tätig.

Seine Frau Kathrin Hertkorn wurde als Schriftführerin gewählt. Stellvertretender Abteilungsleiter ist ab sofort Roman Woda, der als Fachberater bei einer großen Fahrradfirma im Gewerbegebiet Wörth-Wiesent tätig ist. Woda fuhr in seiner Karriere bereits etliche Bundesligarennen, wurde beim Cyclo-Cross im Gschwelltal Dritter. Seit einiger Zeit startet der Demlinger in der Masters-Klasse (ab 40). Dort heimste der Modellathlet gleich zwei bayerische Meistertitel ein.

Joachim Hertkorn und Roman Woda absolvierten 2023 den D-Trainer-Schein des Bayerischen Radsportverbandes. „Ein logischer und notwendiger Schritt, um sinnvoll in das Training von Nachwuchssportlern einsteigen zu können“, wie Hertkorn findet.

Neue Abteilung fußt auf vier Säulen

Ekkehard Hollschwandner freut sich auf eine gedeihliche Zusammenarbeit mit der neu gegründeten Abteilung, deren Konzept aus vier Säulen besteht. Die erste davon betrifft die Nachwuchsförderung, unter anderem mit den Cross-Kids, die zweite den Breitensport, fanden doch bereits 2023 regelmäßig gemeinsame Rennrad-Ausfahrten statt. Eine weitere ist die Organisation von Sportveranstaltungen.

Die vierte Säule trägt den Namen Leistungssport. Gemeinsam mit seinem Vater Marian, der im Februar 76 wird, startet Roman Woda nämlich ab sofort im neu gestalteten Trikot des TSV Wörth. Die Cross-Kids trainierten bereits 2023 eifrig und nahmen an den Wettbewerben in Sandhaarlanden, Pentling, Wörth und Burglengenfeld teil. Die Rennradgruppe traf sich jeden Sonntagvormittag um 8 Uhr im Stadtkern zur gemeinsamen Ausfahrt.

Auch auf das erste Cross-Event mit seiner Premiere im Oktober 2023 wurde eingegangen. Es zählte zu den größten Radsportveranstaltungen in Bayern. Rund 300 Läufer und Radfahrer waren am Start. Mehr als 1 000 Besucher kamen. „Die Marke ‚Cyclo Cross im Gschwelltal‘ ist geschaffen. Das Cross-Event 2024 soll sich als Aushängeschild für den TSV Wörth und die Stadt etablieren“, sagte Hertkorn. Durch die Austragung der bayerischen Meisterschaften erhält das Event noch eine deutliche Aufwertung. Das Konzept und der Leitgedanke bleiben unverändert. Angesprochen werden sowohl der Breiten- als auch der Leistungssport. Läufer und Radsportler. Von der Region für die Region, lautet das Motto.

Vorplanungen zum Cross-Event laufen bereits

Ekkehard Hollschwandner sieht zuversichtlich in die Zukunft. „Ich bin sicher, dass wir genügend Leute gewinnen können, um das Top-Ereignis stemmen zu können. Natürlich bedarf es wieder viel Manpower.“ Die Vorplanungen sind bereits im vollen Gange. Der genaue Tagesablauf mit den verschiedenen Lauf- und Radwettbewerben wird geplant, ebenso wurde ein Parkplatzkonzept erarbeitet. Hertkorn, Woda und Co. sprühen vor Tatendrang. „Nur, wenn es solche Veranstaltungen gibt, kann der Radsport am Leben erhalten werden. Wir engagieren uns, und zwar mit Herz und Verstand.

“Natürlich hofft man darauf, dass auch wieder internationale Spitzenfahrer den Weg ins Gschwelltal finden werden. Bei der Premiere mit dabei waren der polnische Meister Marek Konwa sowie Daniel Federspiel (Österreich), Nikola Bajgerova (Tschechien) oder Henry Uhlig (Deutschland). Mit der ersten Auflage von „Cyclo Cross im Gschwelltal“ waren die Veranstalter sehr zufrieden. „Das Drehbuch hätte man nicht besser schreiben können. Das nötige Know-How ist nun vorhanden. Im Prinzip starteten wir vor rund zwei Jahren bei Null“, erläutert Ekkehard Hollschwandner.

 


Informationen zur neuen Radsportabteilung

Der TSV Wörth vergrößert sich. Die wichtigsten Informationen im Kurzüberblick:

Der Verein: Der TSV v. 1873 Wörth verfügt nun über 14 Abteilungen, wobei die Sparten Leichtathletik und Ski aktuell ruhen. Mehr als 1200 Mitglieder zählt der größte Verein der Stadt. Es besteht das Angebot in den Abteilungen Behinderten-Sport, Fußball, Aerobic+Step, Floorball, Tischtennis, Kegeln, Leistungsturnen, Volleyball, Tennis, Judo, Turnen und ab sofort Radsport.

Der Abteilungsleiter: Joachim Hertkorn, Jahrgang 1979, zog es 2008 aus beruflichen Gründen in den Landkreis Regensburg. Seit seinem 13. Lebensjahr betrieb er Radsport, war für den RSC Kempten als B-Klasse Amateur am Start. 2000 beendete er seine aktive Karriere, behielt den Radsport aber immer im Blick. In Zeiten von Corona widmete er seiner Leidenschaft wieder mehr Zeit. Auch seine Frau Kathrin und seine drei Kinder sind begeisterte Radsportler. Bei einer Rennradtour auf dem Donauradweg entstand die Idee, ein Sport-Event in Wörth aufzuziehen.

Der Stellvertreter: Roman Woda (43) betreibt seit seinem zwölften Lebensjahr Radsport. Er war im Kader der U23-Bayernauswahl und bestritt viele Bundesliga-Rennen, konnte eine stattliche Anzahl an Medaillen gewinnen. Mehrere Jahre fuhr er in der A-Klasse, der höchsten Amateurklasse. Seit drei Jahren fährt in der Altersklasse Masters 2. Die Starter müssen dafür mindestens 40 Jahre und dürfen höchstens 50 Jahre alt sein. Bislang ergatterte er dort zwei Bayerische Meisterschaften.

Tatkräftige Mithilfe: Unterstützung wird das Orga-Gremium wieder von Erik Becker aus Wiesent bekommen. Unter anderem ist er als Bundesstützpunkttrainer Bayern für die Bereiche Cyclo-Cross und Mountainbike tätig. In seiner aktiven Laufbahn holte er sich zwei Deutsche Meistertitel im Cyclo-Cross und gewann auf der Straße sogar eine Etappe bei der Spanienrundfahrt Vuelta. Seine Karriere beendete er 1994, ist seitdem im Bund Deutscher Radfahrer und als selbstständiger Trainer tätig.

Bekleidungskonzept: Roman Woda designte bereits 2023 ein TSV-Jubiläums-Radtrikot, das die Basis für das neue Vereinstrikot bilden wird. Zu erwerben geben wird es dann auch Pullis, Jacken oder Trainingsanzüge. Dabei soll ein Wiedererkennungswert mit den TSV-Farben hergestellt werden.


 
TSV-Vorsitzender Ekkehard Hollschwandner (rechts) mit Schriftführerin Kathrin Hertkorn, Abteilungsleiter Joachim Hertkorn und dessen Stellvertreter Roman Woda (Zweiter von rechts).
Auch der Breitensport, hier der Kinderlauf, wird seinen Platz erhalten.
Roman Woda im 150-Jahre-TSV-Jubiläumstrikot mit seinen acht Medaillen.
Für das diesjährige Cross-Event sollen wieder Spitzenfahrer wie Marek Konwa gewonnen werden.