Wörth will sich in der Kreisliga etablieren

Aufstiegseuphorie weicht konzentrierter Arbeitsatmosphäre – Trainer Luttner im Interview

Von Markus Schmautz
Der TSV Wörth schaffte als souveräner Meister der Kreisklasse 1 im Sommer 2018 nach mehrjähriger Abstinenz die Rückkehr in die Kreisliga. Dort schlugen sich die Luttner-Schützlinge hervorragend. In der Endabrechnung standen 51 Punkte zu Buche. Bis zum letzten Spieltag hatte der TSV Chancen, den Durchmarsch in die Bezirksliga zu schaffen. Vom letztjährigen Kader verließen drei Stammspieler den Verein. Trainer Walter Luttner, der in seine sechste Saison geht, stand unseren Fragen nun Rede und Antwort.
Donau-Post: Herr Luttner, wie lautet die Zielsetzung für die kommende Saison ?
Walter Luttner: Die Euphorie nach dem lang ersehnten Wiederaufstieg war enorm groß. Wir spielten eine sehr gute Saison, holten mehr als 50 Zähler. Uns ist aber auch bewusst, dass das zweite Jahr in einer neuen Liga oft schwerer ist als das erste. Zudem verließ uns neben dem Trio Philipp Jann, Stefan Glöckl und Tobias Mühlbauer, die nun alle für Hofdorf auflaufen werden, auch noch Nando Zitzelsberger in Richtung Perkam. Überdies hinaus ist es ungewiss, ob Lukas Saradeth seine Karriere fortsetzen kann. Er fällt erneut auf unbestimmte Zeit aus. Sollte es mit ihm nicht weitergehen können, möchte ich ihn auf alle Fälle in einer anderen Position mit einbinden. Unser Kader ist nach den vier Abgängen noch enger geworden. Das Hauptziel muss es sein, möglichst schnell die 30 Punkte-Marke vollzumachen, um mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun zu haben. Natürlich werden wir versuchen, den einen oder anderen Favoriten zu ärgern. Mittelfristig soll aus Wörth wieder ein etablierter Kreisligist werden.
Wen sehen Sie als Top-Favoriten ?
Ganz klar Walhalla Regensburg, das sich erneut gut verstärkt hat. Vorige Saison war die SG mit uns punktgleich auf Rang drei im Endklassement zu finden. Ansonsten ist das für mich ganz schwer einzuschätzen. Mannschaften wie Prüfening oder der Freie TuS sind für mich aktuell große Unbekannte. Sicher ist aber, dass der Kampf um den Klassenerhalt spannend wird. Vorige Saison standen ja mit Köfering und Türk Genclik bereits zur Winterpause die beiden Direktabsteiger so gut wie fest. Das wird heuer nicht mehr der Fall sein. Da bin ich sicher ! Es könnte für viele Mannschaften, hoffentlich nicht für uns, eine ganz enge Kiste im Abstiegskampf werden.
Wer ist neu im Kader ?
Mit Richard Völkl, er kam vom Kreisklassisten Salching zum TSV, haben wir nur einen externen Neuzugang für beide Herrenteams zu verzeichnen. Bei uns wird halt im Gegensatz zu anderen Vereinen kein Geld gezahlt, was die Verpflichtung von Neuzugängen nicht gerade einfacher macht. Christoph Biederer rückt aus der A-Jugend nach. Allerdings gehörte er letzte Saison auch schon zu unserem Seniorenkader, absolvierte zehn Spiele in der Ersten und 14 in der Zweiten. Als gefühlter Neuzugang gilt Alexander Dirnfelder. Er wechselte im Winter zu uns, konnte verletzungsbedingt aber noch kein einziges Spiel absolvieren. Das soll sich nun ändern. Aus dem älteren U 19-Jahrgang trainieren derzeit Fabian Ilg und Michael Baumann voll bei uns mit. Baumann ist bereits 18 und dürfte schon eingesetzt werden. In Absprache mit dem Trainer der U 19 ist es unser Ziel, die beiden im Laufe der Saison an den Herrenbereich heranzuführen. Auf alle Fälle verfügen beide über das nötige Potenzial, sich in der Kreisliga zu behaupten.
Wie läuft die Vorbereitung ?Im Schnitt konnte ich zu den bisherigen Einheiten 18 Spieler begrüßen. Mit 16 bis 20 Akteuren kann man sicherlich vernünftig arbeiten. Die ersten beiden Testspiele gegen die unterklassigen Gegner aus Geisling und Perkam konnten mit 6: 1 und 7: 0 gewonnen werden. Allerdings darf man diese Ergebnisse nicht überbewerten. Am Mittwoch spielen wir im Toto-Pokal in Barbing. Dann stehen noch Vorbereitungsspiele gegen den ambitionierten Kreisklassisten Wenzenbach und den Bezirksligisten Ergoldsbach an. Wir werden alles daran setzen, um fit in die Saison zu starten.
Wie lautet das Auftaktprogramm ?
Wir beginnen mit einem Auswärtsspiel in Sünching, dann kommt Wiesent zu uns. Beide Mannschaften gehören schon lange der Kreisliga an, verfügen über die nötige Erfahrung und Qualität.
Das hört sich trotzdem machbar an…Vorige Saison haben wir in Sünching mit 1: 3 verloren. Gegen Wiesent konnten wir zwei Mal nicht gewinnen. Die Spiele endeten 0: 0 und 1: 1. Und nochmals: Uns ist klar, dass im letzten Jahr viel zusammengepasst hat. Die neue Saison ist für uns sicherlich alles andere als ein Selbstläufer !
Bauen Sie wieder auf ihre Heimstärke ?Wir wissen, dass wir mit unseren Zuschauern im Rücken auf dem heimischen Sportgelände eine ganz andere Wucht aufs Feld gebracht haben. Daheim holten wir vorige Saison 32 Punkte, mussten nur eine Niederlage hinnehmen (10/2/1). Auswärts reichte es immerhin zu einer ausgeglichenen Bilanz (6/1/6). Um die Liga zu erhalten, sind die Heimspiele natürlich von besonderer Bedeutung. Mit attraktivem Fußball wollen wir wieder viele Zuschauer ins Gschwelltal locken. Mein besonderer Dank gilt unserem Platzwart Stefan Bach, der sich herausragend um die Platzbeschaffenheit kümmert.
Die zweite Mannschaft ist nach zwei Jahren zurück in der A-Klasse ? Wie lautet dort das Ziel ?
Für beide Herrenteams haben wir lediglich rund 30 Spieler zur Verfügung. Die Personaldecke lässt nicht viele Ausfälle zu. Coach Michael Schwoch leistet tolle Arbeit. Aber auch er kann nicht hexen! Das primäre Ziel ist natürlich der Klassenerhalt. Ich hoffe, dass die Spieler auch dann bei der Stange bleiben, sollte nicht regelmäßig gepunktet werden können.
Von links: Zweiter Abteilungsleiter Peter Kreutner, Trainer Walter Luttner, Christoph Biederer, Michael Baumann, Fabian Ilg und Michael Schwoch, Trainer der zweiten Mannschaft. Foto: Schmautz