Dem Cross sein Wetter

In perfektem Cyclo-Cross-Matsch rasten die Geländerennradler durch das Wörther Gschwelltal – Hier gibt es unsere Eindrücke zur Premiere
Von Wolfgang Karl / Donau-PostDem Fritz sein Wetter“ ist ein Song der Sportfreunde Stiller über den legendären deutschen Weltmeister-Kapitän und seine Liebe zu Matschwetter und Wasserschlachten auf dem Fußballplatz. Diese Liebe teilen die Athleten einer ganzen Sportart: Cyclo-Cross lebt schon auch von ein wenig Matsch, sagt Joachim Hertkorn vom RSC 88 Regensburg, der Organisator des ersten Cross Events im Wörther Gschwelltal. „Cyclo-Cross-Wetter bedeutet, es hat nicht mehr zwanzig Grad, sondern nur noch zwölf und ist ein bisschen schmutzig“, sagt Hertkorn.Ob das also gewollt ist, dass auf der Traverse in Richtung Rabe-Bike-Tribüne der eine oder andere rutscht und sein Radl etwas allzu plötzlich ohne ihn stoppt? „Es geht um die Geschicklichkeit und da ist das auch das, was wir sehen wollen, dass die Fahrer an ihr Limit kommen. Wenn sie dann leicht drüber sind, dann gibt es einen leichten Sturz und sie rutschen sanft weg auf dem Matsch. Da passiert nichts

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, aber die Unterhaltung ist da – da muss der Fahrer dann abwägen, ob er läuft, oder fährt, genau das ist der Nervenkitzel.“
„Wir haben viele Fahrer und wir haben Zuschauer“Natürlich sei man vor der Premiere etwas nervös, aber am Ende habe alles super geklappt, sagt Hertkorn: „Wir haben viele Fahrer und wir haben Zuschauer“, sagt er und nickt, zufrieden lächelnd. Hertkorn ist ganz schön beschäftigt an diesem Sportsonntag: Während des etwa vierminütigen Gesprächs mit unserem Reporter klingelt sein Smartphone zweimal. Hertkorn kommt von der Siegerehrung der Landkreismeisterschaft und ist eigentlich schon wieder auf dem Sprung in Richtung des Kommentatorentrucks: Das Masterrennen startet gleich.Daniel Stauber, ein weiterer Organisator ist begeistert. „Super“ sei die Veranstaltung angenommen worden. Vor einer Woche habe man noch etwa 350 Fahrer-Anmeldungen gehabt, dann seien noch einige dazugekommen. Einen wirklichen Überblick hat Hertkorn bei dem ständigen Kommen und Gehen nicht, „aber ich denke schon, dass wir an die 1000 Zuschauer gekommen sind“. Die Einschätzung wirkt bescheiden angesetzt, bedenkt man, dass halb Wörth zugeparkt ist mit Autos an diesem Sonntag. Daher fällt Hertkorn die Zukunftsplanung nicht schwer: „Ja, wir haben schon geplant, das zu wiederholen.“ Das würde auch den Wörther Bürgermeister Josef Schütz (CSU) freuen, der am Streckenrand beim Labyrinth mitfiebert. „Das ist schon eine tolle Veranstaltung“, sagt Schütz.Angetan ist auch Landrätin Tanja Schweiger (FW): Die hatte die Ehre, die Landkreismeister zu küren, bei denen der RSC Bach in Person von Kai Aukofer abräumte. Anschließend leitete sie den Start der Elite-Damen und sprach auf dem Kommentatoren-Laster – ein herzlicher Dank für die Helfer inklusive.Zusammenarbeit der Vereine „reibungslos“War die Premiere besonders schwierig zu organisieren? Die Initialisierung in diesem Jahr sei schon „knackig“ gewesen, da ja alles neu sei. „Jetzt haben wir ja gesehen, wie alles geht und was wir besser machen können“, sagt Hertkorn. Aber das zweite Mal sei es wahrscheinlich leichter, sagt er. „Wir haben schon super Feedback von den Startern – auch von den Leistungssportlern und Profis, dass der Kurs wirklich herausfordernd ist und top abgesteckt ist.“Daraus gehe man gestärkt hervor und versuche am Ball zu bleiben. „Man muss vor allem schauen, dass die Teams in den einzelnen Aufgabenbereichen stark genug besetzt sind, dann läuft das schon“, sagt Hertkorn. Die Zusammenarbeit mit dem TSV Wörth sei „absolut reibungslos“ gelaufen, lobt Hertkorn den Gastgeberverein. Wünschen würde sich Hertkorn vor allem, dass im nächsten Jahr mehr Damen teilnähmen.Auch wenn es nach Markus Balk und Matthias Groß vom TSV Wörth geht, steht einer Wiederholung der Veranstaltung nichts im Wege. „Wir sind begeistert, ich hätte nicht gedacht, dass so viele Wörtherer und Menschen aus der Umgebung kommen“, sagt Groß. „Wir wären auf jeden Fall wieder dabei“, sagt Balk. Erik Becker, ehemaliger Radprofi und heutiger Coach, zieht eine positive Bilanz: „Wir sind in diesem Jahr wahrscheinlich bayernweit die Radsportveranstaltung mit den meisten Teilnehmern.“Sportlich fiebert jeder auf das Eliterennen mit dem polnischen Meister Marek Konwa, dem deutschen Profi Henri Uhlig und dem österreichischen Meister Daniel Federspiel entgegen. Pünktlich zum Start um 15 Uhr reißt die Wolkendecke auf und aus Fritz-Walther- wird Kaiser-Wetter – nur um zur Mitte des Himmels aus heiterem Himmel den heftigsten Schauer des Wettkampftagen loszulassen. Den Radlern im Eliterennen war das egal: Konwa zog bereits beim ersten Anstieg in die Traverse nach einem Sturz von Uhlig an diesem vorbei und gab die Führung fortan nicht mehr aus der Hand. Uhlig und Michael Gaßner aus Moosburg wechselten sich auf dem zweiten Platz zweimal ab – am Ende wurde Gaßner Zweiter, Uhlig Dritter, Federspiel kam als Fünfter ins Ziel.Eine Wiederholung der Veranstaltung scheint im Sinne aller Beteiligten zu sein. Pläne, ein Rennen des Deutschlandcups nach Wörth zu holen existieren schon: Klar ist, da wächst etwas Großes heran.