Eine Ikone des Wörther Fußballs

Als Spieler, Jugendausbilder und Trainer hat Walter Luttner im Gschwelltal große Verdienste erworben – „Wir arbeiteten hart an uns“

Walter Luttner ist mit dem TSV Wörth untrennbar verbunden. Der ehemalige Jugend-Bayernauswahlspieler kehrte 1997 nach Stationen bei Post-Süd Regensburg und dem FC Tegernheim zu seinem Heimatverein zurück. Und zwar in die damalige C-Klasse. Dort dümpelte der Traditionsverein mehrere Jahre herum. Unter Trainer Hans Schiller und unter der Regie von Spielmacher Walter Luttner gelangen zwei Aufstiege in Folge.

Viele Jahre hielt Luttner dem TSV die Treue. Als seine Einsatzzeiten unter Trainer Willy Mikulasch immer weniger wurden, wechselte er für eineinhalb Jahre nach Wiesent, schaffte dort den Aufstieg in die Bezirksliga. Anschließend kehrte Luttner zurück zum TSV. Mehr als zehn Jahre bildete er zudem den Wörther Fußballnachwuchs aus, sowohl beim TSV Wörth als auch bei der JFG Donauebene 06.

Zur Winterpause der Spielrunde 2013/14 übernahm Luttner schließlich seinen Heimatverein, als dieser mitten im Abstiegskampf der Kreisklasse stand. Und das mit Erfolg: Der Liga-Verbleib wurde gesichert, es ging stetig bergauf.

In der Saison 2014/15 wurde der große Traum vom Kreisliga-Aufstieg erst am letzten Spieltag in der Nachspielzeit vom FC Tegernheim II zerstört: Wörth musste sich mit dem undankbaren dritten Rang begnügen. „Das war schlimm und tat weh. Aber wir haben die Mannschaft zusammengehalten, ließen uns nicht unterkriegen, arbeiteten weiter hart an uns“, erklärt Luttner.

Luttner war es, der Spieler wie Max Fichtl, Daniel Sperl, Philipp Kreuzer, Alexander Dirnfelder oder Philipp Jann zum TSV gelotst oder die Rückkehr von Stefan Glöckl sowie Fabian Zinner vom TV Oberndorf eingefädelt hat. Die Mannschaft wurde erfahrener und stärker, so dass im Sommer 2018 endlich das große Ziel erreicht wurde: die lang ersehnte Rückkehr in die Kreisliga.

Luttner trat aber nicht am Höhepunkt ab, sondern blieb seinem Verein treu. Und er setzte noch einen drauf: In der Kreisliga-Premierensaison holte der Aufsteiger starke 51 Zähler, nur zwei Punkte fehlten zum Aufstieg in die Bezirksliga. „Natürlich waren wir enttäuscht. Letztendlich durften wir aber stolz auf uns sein“, erinnert sich Luttner.

Philipp Jann, Stefan Glöckl und Tobias Mühlbauer verließen den Verein in Richtung Hofdorf. Moritz von Lieven stand aus Studiengründen nicht mehr zur Verfügung. Manfred Feldmann, Lukas Saradeth, Kapitän Johannes Vilsmeier und seit einigen Wochen Torjäger Fabian Zinner verpassten verletzungsbedingt viele Spiele. Walter Luttner ließ sich nicht beirren, baute junge Spieler oder Akteure aus der Zweiten ein. Nach 15 Spieltagen hat der TSV 21 Zähler. Am Sonntag landete der TSV beim Nachbarn in Wiesent den zweiten Derbysieg der Saison. Anschließend teilte Luttner mit, dass er zurücktreten werde (siehe Interview oben).

Der Schock saß tief. Nicht nur als Trainer verrichtete Luttner unschätzbare Arbeit. Er stieß neue Ideen an, kümmerte sich um Sponsoren, um Arzt- und Physiotermine seiner Spieler, um die Ausrüstung für die Mannschaft, um die Abschlussfahrt, um den Faschingszug. Und er hatte stets auch ein offenes Ohr für private Sorgen seiner „Jungs“.

Ein Bild aus besseren Tagen: Aufstiegstrainer Walter Luttner im April 2018. Archivfoto: Schmautz